REFERENZEN

Das Schulprojekt „Heaven“ wurde 2009 vom Internet-Tanzjournal Tanznetz.de im Rahmen der Förderung des Tanznetz-Videokanals als wegweisende Inszenierung für Tanz an Schulen ausgezeichnet. Alle Projekte wurden gefördert vom NRW-Landesprogramm Kultur und Schule oder vom Düsseldorfer Förderprogramm.
Das Tanzprojekt „e-motions“ am Goethe-Gymnasium wurde vom Theatermuseum Düsseldorf gefördert.
Weitere Projekte entstehen in Zusammenarbeit mit dem Tanzhaus NRW als Träger, gefördert vom Düsseldorfer Programm Jugend, Kultur und Schule.

 

Interview mit Claudia Küppers in der Schülerzeitung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, Juni 2009

Was fasziniert Sie so sehr am Theater?
Mich fasziniert, dass die Aufführungen live sind. Ich mag Intensität und Spannung. Beim Film kann man alles wegschneiden,was nicht gut aussieht und digital nachbearbeiten. Man kann jede Szene hundertfach drehen. Auf dem Theater gibt’s in der Aufführung nur die eine Chance- take it or leave it.
Wie fanden Sie das Stück „Heaven“?
Mir gefällt das Stück sehr gut. Ich finde, es hat alles, was gutes Tanztheater braucht- tolle Darsteller, ein interessantes Thema, Witz, Charme und gute Musik. Ein Stück darf alles sein außer langweilig.
Was hat Sie gestört?
Manchmal ist es an Schulen schwierig, mit den ganzen Einschränkungen umzugehen, Klassenfahrten, Fehlzeiten etc. Es muss halt alles innerhalb bestimmter Zeiten und Räume passieren, man muss jedes Mal Schlüssel und CD-Player organisieren etc. Ich fand aber, dass am Geschwister-Scholl-Gymnasium alles sehr gut organisiert und professionell abgelaufen ist.
Was kann man verbessern?
Man könnte die darstellenden Künste- Tanztheater- als Wahlpflichtfach bzw. Schulfach einrichten. Warum gibt’s nur immer Kunst, Musik und Literatur als musische Fächer? Der Literatur z.B. hängt der Ruf des Bildungsbürgerlichen an- da kann man was lernen, Goethe lesen… Da hat meines Erachtens mit der Tradition des deutschen Bildungstheaters zu tun. „Das Theater als moralische Anstalt“, frei nach Schiller. In anderen fortschrittlicheren Ländern ist Tanz längst als Unterrichtsfach integriert, dazu zählen Holland und Belgien.
Wie haben Sie sich vor der Aufführung gefühlt?
Wie immer- aufgeregt. Ich denke mir, meine Arbeit ist getan, ich kann nichts mehr ändern, nun liegt es bei den Darstellern, die Zuschauer zu erreichen und mit ihrer Ausstrahlung zu berühren.
Wieso haben Sie eigentlich das Thema Schokolade so vordergründig verwendet?
Das Thema Glück ist ein Abstraktum. Die Bühne braucht Konkretisierung. Das heißt, man muss das Thema Glück über andere konkrete Themen einkreisen, wie z.B. Schokolade. Für mich gibt es Fragmente, kleine Puzzleteile,die als Ganzes ein Bild des großen Themas ergeben. Ich finde das nicht vordergründig. Ich für meinen Teil hatte vorher keine Ahnung von der Geschichte der Schokolade, finde es aber sehr interessant, darüber im Theater etwas zu erfahren. Im Lexikon würde ich das bestimmt nicht nachlesen.
Mögen Sie Schokolade?
Ja, sehr. Ich esse total gern Süßes, Süßspeisen.
Was war Ihre Intention an dem Stück?
Mir war es wichtig, das Material gemeinsam mit den SchülerInnen zu entwickeln. Ich bin der Überzeugung, dass es interessant ist Leuten zuzuschauen, die etwas tun,was mit ihnen zu tun hat,. „Nicht wie die Menschen sich bewegen, sondern was sie bewegt“- um die Ikone des deutschen Tanztheaters Pina Bausch zu zitieren.
Das beste Glück erfährt man in der Liebe; wieso wurde dieses Element nicht aufgenommen?
Am Anfang habe ich mich gescheut, da wir ja die Schüler zu ihren Erfahrungen befragt haben. Eine Frage zu stellen wie „Wann hast du schon mal Glück gehabt“ ist schon etwas Anderes als „Welche Erfahrungen hast du in deinen Liebesbeziehungen gemacht?“. Also ich hätte das indiskret gefunden. Authentisch sein sollte nichts mit Entblößung zu tun haben. Auch ist es wichtig, dass man niemandem zu nahe tritt, dass sich niemand bedrängt fühlt.
Das Thema Liebe kommt für mich in den letzten beiden Szenen vor. Die eine handelt vom Tragen und Getragen- und Aufgehobensein, vom Abheben, im wörtlichen Sinne, die andere von Paaren, Bindung und Lösung, auch wörtlich zu nehmen,da physisch und bildnerisch dargestellt. Für mich sind die unausgesprochenen Dinge häufig interessanter als die Holzhammermethode. Wie im wirklichen Leben- Interaktion, das allermeiste, läuft unbewusst und noverbal. Gestik und Mimik spielen eine viel größere Rolle als häufig angenommen.

 

Artikel von Hakan Ö. und Pavel W. zu „Heaven“ in der
Schülerzeitung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums
Drogen? Wühltische? Alkohol oder Extasy? Oder doch Schokolade?

Fragt ihr euch, worum es geht? Eigentlich ist doch jedermann auf der Jagd nach dem Lebensglück. Die Einen sehen das Glück im Geld, die Anderen wiederum im Erfolg oder doch in der Liebe. Der diesjährige Literaturkurs der Stufe 12 war auf der Suche danach und hat interessante, lustige, aber auch teils ernste Glückserlebnisse ausfindig machen können. Wir haben es geschafft mit Hilfe von Claudia Küppers und Frau Stapper-Wehrhahn innerhalb eines halben Schuljahres ein dynamisches, energiereiches Tanztheaterstück auf die Beine zu stellen. Auf der diesjährigen Schultheaterveranstaltung vom Goethe-Gymnasium „ die Maskerade“ traten wir mit großem Erfolg auf. In jedem Fall war es für die Schüler eine abenteuerliche Erfahrung, kennengelernt zu haben., auf der Bühne zu agieren. Aufregung, Anstrengung und positiver Stress haben dazu geführt, dass wir das Gefühl verspürten, etwas auf die Reihe gebracht zu haben.
Abschließend lässt sich sagen, dass man zwar hart arbeiten muss, um so ein Stück auf die Beine zu bringen, jedoch ist man umso glücklicher, wenn man es endlich geschafft hat. Die Aufführung des ausgearbeiteten Stückes macht großen Spaß, ist eine Erfahrung für das ganze Leben und gibt einem Selbstvertrauen. Insgesamt hat es sich also gelohnt! Hat jeder beim Theaterstück sein „Glück“ finden können? Diese Frage können wir hier und jetzt nicht beantworten, aber wir wissen, dass jeder sein Glück für sich selber finden muss. Vielleicht sehen die Meisten gar nicht, dass sie Glück haben! Und zwar das Glück- ohne Krieg- in Frieden leben zu dürfen.

 

Interview mit Julia A. in der WZ vom 12.5.2009 zu Heaven

Was ist Glück? Genau dieses Thema haben die Schülerin und ihre 14 Mitschüler der Jahrgangsstufe 12 des Goethegymnasiums aufgegriffen und gemeinsam mit der Choreografin Claudia Küppers zu einem ungewöhnlichen Theaterstück zusammengestellt.
Wie kommt ihr als Literaturkurs zu dem originellen Thema? Julia A.: Vorgeschlagen wirde das Thema von der Aktion „Kultur und Schule“. Wir haben uns auf das Projekt beworben, weil das Thema sehr spannend klang. Das ganze Schuljahr haben wir mit Claudia Küppers und unserer Lehrerin geprobt, Texte geschrieben und uns überlegt, wie man Glück auf die Bühne bringen kann. Und was ist dabei rausgekommen? Julia A.: Wir haben unsere eigenen Erfahrungen und Erlebnisse in das Stück gebracht.
Liebe, Freundschaft, Schokolade, Shopping – Glück ist eben für jeden etwas anderes. In dem Stück greifen wir das auf: mit Rap-Musik, Tanzelementen, aber auch ruhigen Szenen zeigen wir diese Vielfältigkeit.

 

Artikel in „Goethelive“ , Dezember 2010, zu dem Tanzprojekt „e-motions“ am Goethegymnasium in der 12. Jahrgangsstufe, Schwerpunkt Gymnastik/ Tanz

Im Tanzbereich arbeiten wir weiter an einem Projekt, dass das Theatermuseum Düsseldorf finanziell trägt.
Auch in diesem Fall bedanken wir uns herzlich für die Möglichkeit der Zusammenarbeit und die finanzielle Unterstützung, die unserer Schule durch das Theatermuseum zuteil wird.
Unsere Initiative „Tanzen am Goethe“ wird dadurch unterstützt und gleichzeitig eine Verbindung zum Theaterbereich, der an unserer Schule schon Jahre erfolgreich ist, hergestellt.
Frau Claudia Küppers ist erfolgreich als Tänzerin und Choreographin. Sie koproduzierte diverse Tanz- und Tanztheaterstücke mit dem FFT und dem Tanzhaus NRW, war Stipendiatin der Kunststiftung NRW und leitete in 2008 die Jugendtanzcompagnie Remscheid am Teo-Otto-Theater. Sie erarbeitete gemeinsam mit Schülern bereits mehrere Tanz- und Tanztheaterprojekte, unter anderem „Citymoves“, „Mut Proben“ und „Heaven“ (nominiert in 2009 für www.tanznetz.de als wegweisende Arbeit an „Tanz in Schulen“)
„E-Motions“, das Tanzprojekt am Goethe, sucht nach der Verbindung von Emotion und Bewegung. Ausgangspunkt ist dieses Mal die abstrakte Bewegung und wie diese von der Improvisation bis hin zur Choreographie gestaltet wird. Auf teils intuitiven, teils reflektierten Wegen begeben sich Jugendliche auf die Suche nach authentischem Material. In Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit entwickeln die Jugendlichen anhand von Raum- und Formvorgaben und der Improvisationstechnik „Bodywriting“ ihre eigenen Choreographien, die anschließend zu einem Ganzen zusammengefügt werden.
Phasen der Recherche und Improvisation wechseln ab mit technischen Aufgaben des zeitgenösssischen Tanzes. Die Reproduktion wird hier ergänzt durch die Suche nach neuen Formen im Tanz, die die Schülerinnen und Schüler anhand konkreter Methodik und Anleitung selbst entwickeln können.
Wir sind gespannt auf das Ergebnis. Eines ist jedenfalls sicher, für die Schüler ist es ein ungewöhnlicher Weg, ein Weg, der nicht auf den ersten Blick verständlich ist, weil mit verschiedenen Basisbewegungsmustern gearbeitet wird. Stückchen für Stückchen setzt sich das Puzzle zu einem Ganzen zusammen und wir stellen fest, dass eine Auseinandersetzung mit einem Thema nicht nur auf verbaler Ebene stattfinden muss.
Wir sind sicher, dieses Experiment stärkt unsere Neugier und Experimentierfreude, wir erforschen und gestalten unsere Umwelt und fördern dabei unseren Selbstausdruck. „Es soll eine abwechslungsreiche szenische Collage werden, indem authentische Erfahrung durch künstlerische Ausformung vermittelt wird“ (Claudia Küppers).
Angedacht ist eine Präsentation im öffentlichen Raum (Düsseldorf-Hofgarten Sommer 2011) und in unserer Schule zur 100-Jahr-Feier.